Berge von Fotos liegen unsortiert im Keller oder füllen die Akten in den Archiven. Jetzt steht also die Digitalisierung an. Was gibt es dabei zu beachten, welche Überlegungen sollten getroffen werden?
Das lange und hoch erfolgreiche Zeitalter der Fotos auf Papier und der Dias auf Glas ist zu Ende gegangen. Das heißt nicht, dass keine Abzüge mehr gemacht werden. In vielen Situationen und zu vielen Gelegenheiten sind groß- und kleinformatige Fotos auf Papier weiterhin erwünscht oder sogar notwendig, sei es privat, in der Kunst oder für die Akten von Firmen, Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen. Doch im digitalen Zeitalter sind daraus inzwischen Nischen geworden. Gerade im privaten Bereich ist das digitalisierte Foto auf dem Smartphone eine solche Massenware geworden, dass selbst die User sich die Tausenden von Fotos auf dem Speichermedium kaum noch selbst anschauen. Im privaten Bereich ist der Wert des einzelnen Fotos damit stark gesunken. Das gilt aber nicht für Fotos, Dias und Bilder aus der Zeit, als man sie noch teuer in der Drogerie oder im Fotofachgeschäft entwickeln und zu Papier bringen lassen musste. Sie werden von vielen Menschen als Erinnerung hoch geschätzt, und ganze Sammlungen füllen noch die Keller mancher Wohnungen und Häuser. Leider lässt jedoch die Qualität dieser Aufnahmen mit dem Lauf der Jahre nach.
Ähnlich geht es vielen Unternehmen und Behörden und vor allem städtischen Einrichtungen, die die Fotos, Bilder und Zeichnungen aus professionellen oder rechtlichen Gründen aufzuheben haben. In der Medizin, der Architektur, der Forschung und natürlich auch in der Justiz sind Fotos wichtige Dokumente, die teilweise sehr lange aufbewahrt und archiviert werden müssen. Neben allen Akten und Unterlagen im Archiv stellen auch die Fotos, Dias und Negative ein personelles, räumliches und zeitliches Problem dar. Das Sortieren, Archivieren und qualitätserhaltende Lagern von alten Fotos ist eine umfangreiche und ziemlich mühsame Arbeit.
Aus all diesen Gründen sind genau wie viele Menschen im Privatleben auch viele Unternehmen seit Jahren damit beschäftigt, Unmengen von alten Fotos zu scannen und zu digitalisieren. Dazu stehen mittlerweile speziell ausgerüstete Scanner zum Digitalisieren von Fotos und Dias bereit, die je nach Preislage eine hohe Qualität und Auflösung bieten. Die Unternehmen setzen dazu Dia-Scanner, Flachbettscanner und andere Hochleistungsscanner ein, die den Scanvorgang schnell und sicher durchführen. Häufig sind sie auch gleich mit einem Ordnungssystem verknüpft, damit die digitalisierten Fotos gleich mit der nötigen Nomenklatur an ihren richtigen Platz im Speichersystem zugeordnet werden. Dennoch bleibt dies ein ziemlicher Aufwand, der Fachkräfte von wichtigen Aufgaben abhält.
Für Privatleute stellen sich noch andere Probleme. Nicht jeder verfügt über die technischen Kenntnissen, die für ein hochwertiges Scannen und Digitalisieren von Fotos und Dias nötig sind. Manch einer ist von der Qualität der Bilder im Anschluss enttäuscht.
Damit stehen die Interessierten vor der Wahl: Sollen sie ihre Bilder, Dias und Fotos selbst digitalisieren oder diesen Auftrag außer Haus an die Profis geben? Das hängt natürlich von den einzelnen Umständen ab. Entscheidend dürften folgende Faktoren sein
Wie viele Dias, Bilder und Fotos sind zu digitalisieren?
Für beispielsweise zwei oder drei Fotoalben kann man den Zeitaufwand für ein erfolgreiches Scannen und die Digitalisierung gut überblicken. Da es sich um einzigartige Aufnahmen handelt, sollten
sie schon eine gute Qualität aufweisen. Man muss manche Negative, Fotos und jedes Dia Staub von Dias entfernen. Wenn man Negative und Fotos digitalisiert und sie mit etwas Kenntnis
nachbearbeitet, muss man für den Laien pro Foto oder Dia durchschnittlich fünf bis zehn Minuten rechnen, wenn es zügig geht. Man muss das Foto auswählen, vorbereiten, einlegen, den Scanner
starten, den Scanvorgang durchführen, die Datei einsortieren und umbenennen. Dann kommt die beliebig aufwendige Nachbearbeitung. Wenn es sich um eine ganze Sammlung handelt, muss man also einen
großen Zeitaufwand einplanen, der sich über Wochen oder Monate erstrecken kann.
Wie ist es um die eigene Ausrüstung zum Foto Digitalisieren bestellt?
Ein hochwertiger Scanner kostet sein Geld. Die einfachen Scanner, die heute in fast jeden Drucker eingebaut sind, können eine hohe Qualität der Fotos nicht unbedingt realisieren. Das gilt erst
recht für das Digitalisieren von Dias. Ein guter Scanner ist zum Beispiel imstande, Staub und Kratzer automatisch herauszurechnen. Die Anschaffung eines hochwertigen Scanners lohnt sich natürlich
nur, wenn man ihn auch ausnutzen kann. Solch ein Scanner kann über das übliche Jpg Format dann auch im Tiff Format arbeiten. Das erfordert beim Digitalisieren von Fotos und Dias zwar mehr
Speicherplatz, erlaubt aber wegen der vielen Bild-Infomationen wesentlich bessere Möglichkeiten der Nachbearbeitung. Falls man viele Negative scannen und digitalisieren will, benötigt man in
jedem Fall auch einen Negativ-Betrachter, damit die Auswahl der Negative leicht und schnell vorankommt.
Das Problem mit der Auflösung und den Formaten bei der Digitalisierung
Sind auch große Fotos zu digitalisieren, benötigt man einen entsprechend großen Scanner. Din A3 sollte der Scanner schon abbilden können, damit die Arbeit gut wird. Sehr kleine Fotos zu scannen
ist wegen der Platzierung mit Aufwand verbunden. Die gewünschte Auflösung sollte in vielen Fällen so hoch wie möglich sein. Professionelle Zeichnungen, Bilder und Fotos benötigen natürlich eine
höhere Auflösung als Fotos, die schon im Original nicht allzu viele Einzelheiten erkennen lassen. Ein Dia und ein Negativ benötigen hohe Auflösungen, weil sie selbst schon sehr kleinformatig
sind. Der Scanner sollte also zwischen 300 dpi und 1.200 dpi mühelos verarbeiten können.
Wofür sollte man sich entscheiden?
Letztendlich steht und fällt die Entscheidung für Do-it-yourself oder den externen Scanservice mit dem zeitlichen und finanziellen Aufwand, den der Interessierte zu veranschlagen hat. Wer ein Hobby sucht und diesem einige Zeit opfern möchte, sollte die Digitalisierung natürlich zu Hause vornehmen. In einem Betrieb oder einer Behörde dürfte dieser zeitliche Aufwand personell kaum vertretbar sein. Es ist je nach Aufwand in jedem Fall empfehlenswert ein Gespräch mit dem Fachmann zu führen.